Die Bestandteile des Auges

Das menschliche Auge besteht im Wesentlichen aus der Bindehaut, der Hornhaut, der Regenbogenhaut, der Pupille, der Linse, der Netzhaut, sowie sechs wichtige Muskeln. Alle Bestandteile des Auges ermöglichen den Sehvorgang.

Anatomie des Auges
Grafik by Talos, colorized by Jakov (copied from German Wikipedia) GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Die Bindehaut

Als Bindehaut bezeichnet man die Schleimhaut in der Augenhöhle eines Menschen, die sich im vorderen Augenbereich befindet. Der Augapfel und das Innere der Augenlider werden bis zum Rande des Augenlids mit dieser Bindehaut, einer äußerst empfindlichen Schutzschicht des Auges, überzogen. Die Bindehaut reagiert sehr schnell auf von Außen kommende Einflüsse, um Entzündungen zu vermeiden. Pollen stehen dabei ganz oben auf der Liste der Auslöser für Bindehautentzündungen. Pollen sind auch für zahlreiche andere allergische Reaktionen verantwortlich.

Die Hornhaut

Die Hornhaut, im Fachchargon auch Cornea genannt, ist eines der wichtigsten Bestandteile des Sehapparates. Bei einem gesunden Menschen, ohne Erkrankungen des Auges, ist die konvex gewölbte stabile Hornhaut immer klar und durchsichtig. In ihr selbst verlaufen keine Blutäderchen. Durch ihre Wölbung werden eintreffende Lichtstrahlen gebrochen. Die Hornhaut leistet den Hauptanteil der Brechkraft des Auges. Ist die Durchsichtigkeit der Hornhaut getrübt oder die Oberfläche ungleichmäßig bzw. nicht ausreichend gewölbt, vermindert sich die Sehkraft. Die Hornhaut besteht aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Funktionen. Jede einzelne Schicht mit ihrer individuellen Funktion, ist für das Sehen des Menschen unentbehrlich. Die Hornhaut ist sehr empfindlich. Schon durch geringste Einflüsse schließen sich die Augenlider, um das Auge zu schützen.

Die Regenbogenhaut

Die Regenbogenhaut, auch einfach Iris genannt, reguliert den Lichteinfall in das Auge, ähnlich der Blende einer Fotokamera. In der Mitte der Iris befindet sich die Pupille. Dabei handelt es sich um eine Öffnung, die auch Sehloch oder Irisblende genannt wird. Die Iris regelt die Größe der Pupille. Bei viel Licht verkleinert sich die Pupille, bei wenig Licht öffnet sie sich weit. Die Pupille ist als eine Art Fenster der Regenbogenhaut. Die Farbe der Regenbogenhaut ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei jeder Person, sind die dafür verantwortlichen Farbpigmente anders ausgeprägt. Daher entsteht, ähnlich wie beim Fingerabdruck ein unverwechselbares Profil, das beispielsweise für Augenscanner genutzt wird.

Die Pupille

Die natürliche Öffnung in der Iris (Regenbogenhaut) des Auges wird Pupille genannt. Durch sie fallen die Lichtstrahlen in das innere des Auges. Durch einen Muskel wird der Grad der Öffnung beeinflusst. Diese Steuerung passiert unbewusst. Ein erhöhter Lichteinfall wird über den Sehnerv an das Gehirn übermittelt, welches sodann eine Verengung auslöst. Bei wenig Licht wird die Pupille entsprechend geöffnet, vergleichbar mit der Blende in der Fotografie.

Die Augenlinse

Die Linse ist unmittelbar nach der Regenbogenhaut zu finden. Sie ermöglicht es, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne scharf zu sehen. Beim Blick auf ein nahes Objekt krümmt sich die Linse. Schaut man auf ein entferntes Objekt, flacht sich die Linse ab. Dieser Prozess wird Akkommodation genannt. Auf diese Weise ist bei einer optimalen Brechkraft des Auges, stets die optimale Brechung des einfallenden Lichtes gewährleistet. Insgesamt ist für die Gesamtbrechkraft der menschlichen Auges sowohl die Hornhaut als auch die Augenlinse zuständig. Die Hornhaut zu 75 Prozent, die Linse zu 25 Prozent. Ist die Akkommodation bzw. die Brechkraft des Auges nicht mehr ausreichend vorhanden, kommt es zu einer Weitsichtigkeit (meist Altersweitsichtigkeit). Wird die Linse des Auges gar trüb spricht der Facharzt vom Grauen Star, dem Katarakt.

Der Glaskörper

Der Glaskörper sitzt ganz im Inneren des Auges. In ihm befindet sich eine glasklare, gelähnliche Flüssigkeit. Der Glaskörper ist fest von der sogenannten Lederhaut umschlossen und besteht nahezu 95 Prozent aus reinem Wasser. Er dient in der Hauptsache dazu, dem Auge eine feste Stabilität zu verleihen. Am vorderen Teil des Glaskörpers sitzt die Hornhaut. Am hinteren Teil grenzt er an die Netzhaut.

Die Netzhaut

Die Netzhaut auch Retina genannt, liegt im hinteren Teil des menschlichen Auges. Sie besteht aus einem speziellen mehrschichtigem Nervengewebe, das über unterschiedliche Rezeptoren verfügt. Wenn das Licht, das schon zuvor die Hornhaut, die Linse und den Glaskörper überwunden hat darauf stößt, wird es sogleich in Nervenimpulse umgewandelt. Diesen Vorgang erledigen Rezeptoren in Form von Stäbchen und Zäpfchen, die dort millionenfach vorhanden sind. Sie senden Signale, abhängig von der Wellenlänge des Lichtes, über den dahinter liegenden Sehnerv, direkt zum Gehirn.

Netzhautmitte mit Makula und Fovea

Die Netzhautmitte ist Teil der Netzhaut und wird mitunter auch als „der gelbe Fleck“ (Makula) bezeichnet. Sie ist die Stelle des schärfsten Sehens, da die Netzhaut an dieser Stelle die größte Auflösung besitzt. Im Zentrum des gelben Fleckes liegt die Fovea. Es handelt sich dabei um die sogenannte Sehgrube. In dieser Sehgrube befindet sich eine besonders hohe Anzahl von Rezeptoren. Die restliche Netzhaut dient vor allem der Wahrnehmung der Umgebung.

Der Sehnerv

Der Sehnerv des menschlichen Auges wird auch oft als Sehbahn bezeichnet. Beim Sehnerv handelt sich um einen etwa 4 bis 5 cm langen Hirnnerv, der die Netzhaut mit dem Gehirn direkt verbindet. Hier laufen etwa eine Million dünne Nervenfasern, die nahezu ununterbrochen Signale zum Großhirn transportieren. Wird dieser Nerv geschädigt, kann es zu Gesichtsfeldausfällen und weiteren oft irreparablen Krankheitsbildern kommen.

Muskeln

Insgesamt 6 Muskeln setzen am Auge an, ziehen nach hinten in die Augenhöhle und bewegen so das Auge. Sind die Muskeln oder ihre Steuerung durch die Nerven bzw. das Gehirn nicht in Ordnung, kommt es zum Schielen. Ein weiterer Muskel hebt das Oberlid. Ein Ringmuskel um das Auge ist für das Schließen der Augen zuständig.